- Neisse
- Neisse,polnisch Nysa ['nisa], Kreisstadt in der Woiwodschaft Opole (Oppeln), Polen, 190 m über dem Meeresspiegel, an der Glatzer Neiße im Sudetenvorland (Oberschlesien), 48 800 Einwohner; Priesterseminar; Bau von Industrieanlagen, Lieferwagen und Kleinbussen, chemische Industrie; Eisenbahnknotenpunkt. Oberhalb von Neisse der Neissestausee an der Glatzer Neiße.1945 wurde Neisse zu 75 % zerstört. Erhalten oder wiederhergestellt sind u. a. die gotische Hallenkirche Sankt Jakob (Neubau 1401-30, mit frei stehendem Glockenturm,1474-1516), die barocke Kreuzherrenkirche Sankt Peter und Paul (1719-27), die Jesuiten- (1688-92), Barbarakirche (14.-15. Jahrhundert, Umbau um 1732), der Bischofspalast (1608-24, Umbau 18. Jahrhundert; Stadtmuseum) und das Jesuitenkolleg Carolinum (1656-58); Reste der Stadtmauer (um 1350 und 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts) mit Breslauer Torturm.Das aus einem slawischen Dorf hervorgegangene Neisse war bereits im 12. Jahrhundert im Besitz der Bischöfe von Breslau, die es vor 1223 zur Stadt mit flämischem Recht erhoben. Anfang des 14. Jahrhunderts entwickelte sich Neisse zum Hauptort des weltlichen Territoriums der Breslauer Bischöfe (Neisser Bistumsland); im 16./17. Jahrhundert war es zeitweilig deren Residenz. 1742 fiel die Stadt an Preußen und wurde zu einer bedeutenden Festung ausgebaut. Neisse kam 1945 unter polnische Verwaltung, die Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 anerkannt.
Universal-Lexikon. 2012.